>>>>>>>> Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz <


Der Verein wurde am 15. Oktober 1877 in Bad Schandau unter dem Namen "Gebirgsverein für die Sächsisch- Böhmische Schweiz" gegründet. Bereits am 25. November 1877 wurde Prof. Dr. Sophos Ruge , in Pirna, als erster Vorsitzender des Zentralausschusses gewählt. Eine ausführliche Beschreibung der Gründungsgeschichte des Vereins wird in [1] beschrieben.

Ruge hatte auch einen wesentlichen Einfluß auf die Gründung der Vereinszeitung "Über Berg und Thal" deren erste Ausgabe am 17. März 1878 erschien und bescheidene 8 Seiten aufwies. Die letzte Ausgabe der Vereinszeitschrift erschien im März des Jahres 1943 [1].

Gebirgsverein
"Berg und Tal" Heft 1

Prof. Dr. Ruge war bis 1885 der 1. Vorsitzender des Vereins. Nachfolger von Prof. Dr. Sophus Ruge, wurde am 20. September 1885 Prof. Dr. Oscar Lehmann. Er war ein überaus bekannter und renommierter Heimatforscher. Es folgten Dr. Alfred Meiche (1905- 1913), Arthur Wallenstein (1913- 1920) und anschließend der auf der 42. Vollversammlung gewählte Dr. Karl Lampe [2].

In den Statuten des Vereins war die Anlage eines Vereinsmuseums vorgesehen. 1886 viel die Entscheidung für Pirna, welche unentgeltliche Unterkunft und Verwaltung zugesichert hatte. Der Gebirgsverein hatte einen erheblichen Anteil an der Erschließung der Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz für die breite Masse der Bevölkerung. Um dieses Ziel zu erreichen wurde die Wege markiert, Schutzhütten errichtet, Türme errichtet und vieles mehr.

1890 trennten sich die böhmischen Ortsgruppen von den sächsischen und letzteren schloss sich der Vaterländische Gebirgsverein Saxonia, der sich durch die Anbringung zahlreicher Wegweiser und durch Errichtung einer Bootsstation an der oberen Schleuse verdient gemacht hat, an. Nun unter der Bezeichnung " Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz" tat sich viel für die Erweiterung und Verbreitung von Kenntnissen über das Gebirge.

1906 hatte der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz die beachtliche Zahl von 3500 Mitgliedern in 44 Sektionen erreicht. Der Gebirgsverein für die Böhmischen Schweiz bestand zu dieser Zeit aus 18 Sektionen und hatte 800 Mitglieder. Ihr Sitz war in Tetschen (Decin). [3].

Sämtliche Aktivitäten des Vereins aufzuführen, ist schwierig: abgesehen von zahlreichen Wegebauten und Wegemarkierungen, sind vom ihm Aussichtstürme und -Gerüste. Errichtet wurden, wie z. b. auf dem Papststein, auf dm Schlossberg bei Bad Schandau, auf dem Bernhardstein und auch an der Babisheimer Pappel. Die Mitglieder ließen Schutzhütten wie z. b. auf dem Hockstein, dem großen Zschirnstein und dem Kohlbornstein aufstellen und machten u. a. den Gamrig, den Wildschützensteig und den Rauenstein zugänglich. Auf Veranlassung des Vereins legte die Forstverwaltung Lohmen den Steig durch die "Schwedenlöcher" an. Für die Erschließung des Gohrischs wurden Mittel bereitgestellt. Auch die heute noch üblichen farbigen Wegemarkierungen sind auf das Wirken des Gebirgsvereins zurückzuführen.

Maßgeblichen Anteil hatte der Verein auch an der Errichtung des Wettinobelisken auf dem Lilienstein.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, im Jahre 1945, wurden die touristischen Vereine verboten und damit ihrem Wirken ein Ende gesetzt. Die Tradition der farbigen Wegemarkierung wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Kulturbundes in hoher Qualität fortgesetzt, zur Neuerschließungen von Einrichtungen wie Wanderwegen, Aussichtstürmen oder Berggasthäusern kam es jedoch nicht mehr.

Bekannte Mitglieder:

- Alfred Meiche

- Rechtsanwalt Karl Gautsch

- Alfred Neugebauer


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Literaturquellen:

- [1] - Joachim Schindler - Chronik und Dokumentation zur Geschichte vom Wandern und Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 1 - 1864-1918

- [3] - Joachim Schindler - Chronik und Dokumentation zur Geschichte vom Wandern und Bergsteigen in der Sächsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 2 - 1919-1932

- [3] - Aus Griebens Reiseführer Band 16. Die Sächsische Schweiz mit dem angrenzenden Böhmischen Mittelgebirge. 23. Auflage, neuen bearbeitet von B. Schlegel mit drei Karten - Berlin W. Albert Goldschmidt. 1906-1907


Interessante links :

- Prof. Dr. Sophus Ruge (Sadtwiki Dresden)


Letzte Änderung am 20.11.2013

  Kontakt: goldi@hm-noroc.de


Wanderkarte für die Sächsische Schweiz:

Rolf Böhm- Große Karte der Sächsischen Schweiz 1 : 30 000. Regenfest


Buchtipp Geschichte:

Schandau und seine Umgebungen oder Beschreibung der sogenannten Sächsischen Schweiz 1812