Gustav Heynhold (1798- 1862)


Wer durch den Uttewalder Grund wandert wird oberhalb des Uttewalder Felsentores auf einer glatten Sandsteinplatte eine Inschrift mit dem Wortlaut " Dem Andenken GUSTAV HEHNHOLD 1862" entdecken. Wer war "Gustav Heynhold"?

Gedenkstein von Gustav Heynhold im Uttewalder Grund
Gedenkstein im Uttewalder Grund

Gustav Heynhold (oder Gustav Heinhold) war ein deutscher Botaniker, über dessen Leben und Wirken wenig bekannt ist. bekannt ist.

Das hat sich seit einer Führung zum 250. Todestag von "Gustav Heynhold" geändert und es ist etwas mehr Licht in das Leben des Botanikers gekommen. Leben des Botanikers gekommen. Die Führung fand am 19. Mai 2012 in Uttewalde statt und führte durch den Uttewalder Grund, die Teufelsschlüchte und das Buschholz zurück nach Uttewalde. und das Buschholz zurück nach Uttewalde. Sie wurde vom Lohmener Heimatforscher Helmut Venus vorbereitet, der umfangreiche Informationen zur Heimatgeschichte beisteuerte. Die Teilnehmerzahl lag zwischen 45 und 50 Personen. Der fachliche Teil wurde von Herrn Friedemann Klenke von der "Arbeitsgemeinschaft Sächsischer Botaniker" geleitet, der das Leben von Gustav Heynhold vorstellte und die Pflanzenwelt im Uttewalder Grund vorstellte und viele Fragen beantwortete.

Aufgrund der umfangreichen Recherchen von Helmut Venus und Friedemann Klenke müssen einige der im Internet verfügbaren Informationen zu Gustav Heynhold korrigiert werden.

Heynhold wurde nicht, wie vielfach zu lesen, 1800 geboren sondern im Jahre 1798. Der Geburtsort ließ sich auch nach langer Suche bisher nicht ermitteln. Sein Sterbejahr ist nicht 1860, sondern 1862 am 25. Mai in Dresden. Man liest im Internet, dass er unter anderem, in den Botanischen Gärten in Dresden und Frankfurt gearbeitet haben soll. Das ist bis jetzt nicht bewiesen.

1828 weilte er in Triest, wo er Kartierungen durchführte und in Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 42. Regensburg, 1829" unter "Uebersicht der Vegetation in den Umgebungen Triest's; von Hrn. Gustav Heynhold zu Dresden." veröffentlichte.

Sein bedeutendstes Werk ist die "Nomenclatur botanicus botensis" einer Zusammenstellung der botanischen Namen der Gartenpflanzen [2].


Der Gedenkstein

Die Gedenktafel wurde nicht ohne Grund im Uttewalder Grund aufgestellt, denn Gustav Heynemann selbst hat sich hier aufgehalten. Er war sicher beeindruckt von der Vielfalt der Moose, Farne und Pflanzen.

Mit der Inschrift auf der Sandsteinplatte wollten drei seiner Freunde, Friedrich Wolfgang Hübner, Gustav Poscharsky und Carl Friedrich Seidel, ihrem Freund ein bleibendes Andenken schaffen.

Doch schon nach wenigen Jahren scheint die Inschrift in Vergessenheit geraten zu sein. Am 15. August 1885 macht der Vorsitzende des "Vaterländischen Gebirgsvereins Saxonia" in der Zeitschrift "Über Berg und Tal" auf den schlechten Zustand der Inschrift aufmerksam. Sie sei im Laufe der Zeit durch Verwitterung und Moosbewuchs fast unkenntlich geworden. Er bat die Sektion Wehlen, die Inschrift zu restaurieren.


Sein Lebenswerk

Es ist nicht sicher ob er je einen Dr.- oder anderen Titel besaß. Zumindest nicht bis zum Jahre 1846, "Im Botanischen Centralblatt für Deutschland, Band 1846" wird er als "Reynhold, Gustav, Privatgelehrter in Dresden" geführt.

Er soll 426 Pflanzenarten klassifiziert und benannt haben.[3]

Im sechzehnten Jahrhundert wurde die Acker-Schmalwand von Johannes Thal zum ersten Mal beschrieben und trägt dessen Namen im Artepitheton. Er fand sie im Harz und nannte sie "Pilosella siliquosa". Seitdem wurde dieser Art mehrfach ein anderer Namen gegeben. Es wurden mehrere Varietäten beschrieben, aber derzeit ist keine gültig. Als wissenschaftliche Erstveröffentlichung gilt Carl von Linné: 1753 unter dem Artnamen "Arabis thaliana". Gustav Heynhold stellte in Flora von Sachsen, 1, 1842, mit dieser Art als Typusart unter dem heute gültigen Namen "Arabidopsis thaliana" die Gattung auf "Arabidopsis".

Sein Autorenabkürzung ist Heynh.[1]


Wo befindet sich der Gedenkstein?

Der Gedenkstein ist auf mehreren Wegen zu erreichen:

Von Uttewalde her ist der kürzeste Verbindung. Eine Parkmöglichkeit befindet sich am Ortseingang. Man wandert linker Hand durch das Dorf in den Uttewalder Grund. Im Tal angekommen, Richtung Stadt Wehlen bis zum Gedenkstein von "Gastav Heynhold". Anschließend weiter zum Uttewalder Felsentor. Denn kann man sich entscheiden entweder gleich die Stufen nach Uttewalde aufsteigen, oder man macht vorher einen kurzen Abstecher zur Waldidylle. Der Rundgang dauert ca. 2 Stunden.

Weitere Möglichkeiten bestehen von Lohmen und Stadt Wehlen aus. Sie sind aber mit längeren Wanderungen verbunden.


Auflistung seiner Bücher und Artikel

- Nomenclatur botanicus botensis Band I

- Nomenclatur botanicus botensis Band II - Alphabetische und synonomische Aufzählung der in den Jahren 1840 bis 1846 in den europäischen Gärten eingeführten Gewächse- Erschienen im Verlag Arnold 1846 (774 Seiten)

- Das natürliche Pflanzensystem ein Versuch, die gegenseitigen Verwandtschaften der Pflanzen aufzufinden ...- Erschienen im Verlag Arnoldischen Buchh. 1840 (181 Seiten)

-Flora von Sachsen ...wildwachsenden und allgemein angebauten Pflanzen, ...; 70 Seiten; Dresden; Verlag: J. Naumann 1842

- Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 42. Regensburg, 1829 - Uebersicht der Vegetation in den Umgebungen Triest's; von Hrn. Gustav Heynhold zu Dresden.

- Flora von Sachsen : Clavis generum : eine synoptische Darstellung der zu diesem Florengebiet gehörigen Gattungen der ersten Abtheilung (der Phanerogamen), zum erleichterten Bestimmen, nebst einem deutschen Register derselben; 70 Seiten

- Traugott Jakob Seidel (1833- 1896) und Gustav Haynhold; Die Rhodoraceae oder Rhododendreae : eine Anleitung zur Cultur dieser Pflanzenfamilie; Arnoldische Buchhandlung;126 Seiten; erste Auflage 1843; zweite Auflage 1846

- Heinrich David August Ficinus; Gustav Heynhold; C Schubert - Kryptogamie - Arnoldsche Buchh. 1823

- Heinrich David August Ficinus; Gustav Heynhold; - Phanerogamie, enthaltend die Pflanzen , deren Frucht auf eine vorausgegangene deutliche Blume folgt. Arnoldsche Buchh. mehrere Auflagen 1838


 Seitenanfang


Interessante links :

- Gustav Hehnhold- "Nomenclatur botanicus botensis"

- Gustav Hehnhold- "Flora von Sachsen ...wildwachsenden und allgemein angebauten Pflanze, ..."

- Gustav Hehnhold- "Das natürliche Pflanzensystem. Ein Versuch, die gegenseitigen Verwandschaften der Pflanzen aufzufinden, durch Andeutung ihrer Bildungsstufen..."

- Die Rhodoraceae oder Rhododendreae : eine Anleitung zur Cultur dieser Pflanzenfamilie

- Lindenau-Museum Altenburg - hier soll sich ein Bild von "Gustav Heynhold" befinden


Quellen:

- Helmut Venus und Friedemann Klenke (Exkursion zum 250. Todestag von Gustav Heynhold)


Literaturquellen:

[1] - Wikipedia

[2] - Vogel - Werte unserer Heimat


Letzte Änderung am 25.02.2024