Die Waldidylle im Uttewalder Grund


Geschichte der Waldidylle

Historisches Foto der Waldidylle im Uttewalder Grund
Historisches Foto der Waldidylle

Wer sich auf dem Weg durch den Uttewalder Grund befindet, kommt unweigerlich an der idyllisch gelegenen Waldydille vorbei, und stattet ihr vielleicht einen Besuch ab.

Wann die Waldidylle genau errichtet wurde ist nicht bekannt. Die beiden Pfarrer und Entdecker der Sächsischen Schweiz, Wilhelm Leberecht Götzinger und Carl Heinrich Nicolai, die den Grund auf ihren Wanderungen durchquerten, erwähnten in ihren Reisebeschreibungen noch keine Restauration im Uttewalder Grund.

Einen Hinweis auf die Errichtung einer Restauration im Uttewalder Grund gibt aber ein Zeitungsartikel aus dem Jahre 1935. Hier ist zu lesen: "vor 100 Jahren, 1835 wurde der Uttewalder Grund von einem Lohmener Einwohner durch Wegeanlagen und Brücken erschlossen. Zur Erinnerung wurde bei den bekannten Felsentor die Jahreszahl eingehauen. Auch die kleine Wirtschaft ist um jene Zeit mit errichtet worden. Es gedenkt ihrer schon J. G. Lehmann in seiner bekannten Reisebeschreibung "Drei Tage in der Sächsischen Schweiz" 1845."

Anfänglich war zur Wasserversorgung der Gaststätte nur ein Brunnen vorhanden dessen Wasserqualität nicht die beste war. Das änderte sich im Sommer des Jahres 1934 als Uttewalde von der Firma "August Loeffler GmbH Freiberg i. Sa." an das Wassernetz angeschlossen wurde. In diesem Zuge erhielt auch die Waldidylle einen Wasseranschluss. Der Anschluss an das öffentliche Telefonnetz erfolge 1942.

In den ersten Jahren hat sich die "Gaststätte im Uttewalder Grund" in Privatbesitz befunden, bevor sie dem Land bzw. der Forstverwaltung unterstellt wurde. Wann dies genau geschah, ist nicht bekannt.

Wanderungen zur Waldidylle

Heute, wie auch in den Anfangszeiten der touristischen Erschließung, liegt die Gaststätte am berühmten Malerweg. Ausgangspunkt für den kürzesten Weg in den Grund ist der kleinen Ort Uttewalde. In ca. 20 Minuten ist die Gaststätte von einem kleinen Parkplatz am Ortseingang, teils über zahlreiche Stufen, zu erwandern. Auch von Stadt Wehlen und Lohmen aus, ist sie auf gut ausgeschilderten Wanderwegen gut erreichbar. Hilfreich für den Ortsunkundigen ist eine Wanderkarte.

Eine Wanderung von Lohmen nach Stadt Wehlen, die auch an der Waldidylle vorbeiführt, wird von mir vorgestellt und beschrieben. "Wanderung von Lohmen nach Stadt Wehlen". Eine Übersichtskarte ist der beschriebenen Wanderung beigefügt.

Pächter der Waldidylle

Wer die ersten Pächter der Gaststätte waren ist nicht mehr genau feststellbar.

Von Bruno Barthel, einen gebürtigen Uttewalder, liegen einige Angaben zu den ersten Pächtern der "Gaststätte im Uttewalder Grund" vor:

1. Siegfried Schramm- ?
2. Robert Schramm- war bis 1909 Pächter ungefähr 27 Jahre lang ?
3. Vom 1.1.1909- 31.12.1913 Herr Karl Heide, verunglückt
4. Vom 1.1.1914- 31.12.1918 Herr Noack, Kellner

Von den beiden folgenden Pächtern ist mehr bekannt:

Der Pächter ab 1919 war Walter Ehrke. Sein Pachtverhältnis wurde mehrmals verlängert und endete am 31.12.1935. Walter Ehrke stellte mehrmals (1929 und 1934) den Antrag "das Befahren mit Pferdekutschen in den Uttewalder Grund zu erlauben" gab aes doch Genehmigungen mit Kutschen von Wehlen aus durch den Wehlgrund, Tscherregrund und Raingrund auf die Bastei zu fahren. Seine beiden Anträge wurden abgelehnt. Wegen Unstimmigkeiten mit der Forstverwaltung kam es zu keiner Verlängerung und die Pacht wurde neu ausgeschrieben.

Unter etwa 20 Bewerbern entschied man sich für Pensionsinhaber Johannes Klinger (geb. 1896) aus Stadt Wehlen. Ende August 1939 wurde Johannes Klinger zum Wehrdienst einberufen und seine Frau Erna Klinger musste am 11.09.1939 den Betrieb der Waldidylle einstellen. Am 26.6.1940 wird er aus dem Heeresdienst entlassen und die Gaststätte wiedereröffnet. Mitte Januar 1944 wird Klinger wieder einberufen und die Gaststätte wieder geschlossen.

Waldidylle um 1930
Waldidylle um 1930

Naturgewalten

In der Vergangenheit ist die Waldidylle, wie auch andere Restorationen die in Tälern liegen, immer wieder von Unwettern heimgesucht wurden:

Ein Unwetter am 29.07.1933 muss große Verwüstungen angerichtet haben. Die "Deutsche Botanische Gesellschaft" die gerade eine Exkursion im Gebiet des Uttewalder Grundes durchführte, schrieb: "Es dehnte sich in schmalem Strich auch über unser Exkursionsgebiet aus und verwüstete gerade den Teufels- und Uttewalder Grund in schlimmster Weise. ..."

Auch ein Wolkenbruch 1958 hat das Gebiet stark verwüstet und sicher vor der Waldidylle nicht halt gemacht.

das bislang letzte Hochwasser ereignete sich im 2010 das zu großen Verwüstungen nicht nur im Uttewalder Grund sondern der gesamten Sächsischen Schweiz anrichtete.

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Interessante links :

- Internetseite der Waldidylle - Öffnungszeiten ...


Literaturquellen:

- Richard Vogel- Werte unserer Heimat (Gebiet Königstein)

- FA 23


Letzte Änderung am 07.12.2021


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