Teufelsgrund und Teufelsschlüchte


Teufelsschlüchten Übersichtskarte
Teufelsschlüchten Übersichtskarte

Als Teufelsgrund, wird ein Seitental des Wehlener Grundes bezeichnet. Der Eingang befindet sich direkt unterhalb des Merkeldenkmals, dass dem Pfarrer und Erforscher der Sächsischen Schweiz, Friedrich Merkel aus Stadt Wehlen gewidmet ist. Gegenüber dem Zugang in den Teufelsgrund liegt die Zufahrt auf den Steinrücken, welche die Stadt Wehlen mit den Häusern auf dem Steinrücken verbindet.

Der Name Teufelsgrund ist eine alte Bezeichnung die man bis ins 15 Jh. zurückverfolgen kann. Schon der Markscheider und Landvermesser Mathias Oeder bezeichnete den Teufelsgrund als "der teuffels grundt".

Der Weg durch den Teufelsgrund und die Teufelsschlüchte sind als ein Rundweg mit zwei Zugängen angelegt. Der erste, wie schon erwähnt, führt uns vom Wehlgrund her in die Schlüchte und der zweite Zugang von der oben liegenden Buschholzstrasse. Die Buschholzstrasse ist eine alte Verbindungsstrasse zwischen den Orten Lohmen und Stadt Wehlen.

In der nebenstehenden Karte ist der Weg durch den Teufelsgrund, Teufelsschlüchte und Teufelsküche gelb markiert. Ausgangspunkt ist der Zugang vom Wehlgrund. Der Rundweg ist gut ausgeschildert, und mit einem gelben Strich markiert.

Ursprünglich war der Teufelsgrund, vom Wehlgrund her, direkt über eine Eisenbrücke erreichbar. Diese Brücke wurde nach dem Jahr 2000 abgerissen und ein provisorischer Weg durch das Bachbett angelegt. Nachdem dieser bei dem Hochwasser 2010 völlig zerstört wurde, entschied man sich für die jetzige Wegführung.


Der Ausgangspunkt unserer Wanderung soll genau an dieser Stelle beginnen. Der ca. 1 stündige Rundweg kann bequem in eine Wanderung, die in den Uttewalder Grund oder auf die Bastei führt, eingebunden werden. Zu beachten ist aber, dass gerade der Weg durch die Teufelsschlüchte inklusive der Heringshöhle, sehr eng ist und nach Regen nass und feucht sein kann.

Sind wir über eine steinerne Brücke ein Stück in den Teufelsgrund vorgedrungen, finden wir linkerhand eine Sandsteinplatte mit einer Einmeißlung aus dem Jahre 1936, deren Bedeutung sich leider nicht mehr nachvollziehen läßt.

Heringshöhle in den Teufelsschlüchten
Heringshöhle in den Teufelsschlüchten

Nach den Weg durch herabgestürzte Felsblöcke, die von vergangenen Felsstürzen zeugen und daran erinnern, dass wir uns in einer Erosionslandschaft befinden, weitet sich das Tal. An dieser Stelle beginnt der eigentliche Rundgang. Wir wollen uns links halten und nach einer kleinen Holzbrücke unseren Weg durch das Felsenlabyrinth der Teufelsschlüchte fortsetzen. Hier ist eine faszinierende Umgebung entstanden. Die Felsen, Steine und Bäume sind, durch das feuchte Kellerklima begünstigt, mit unzähligen Arten von Flechten und Moosen überzogen.

Nachdem wir durch mehrere enge Spalten gekrochen sind, müssen wir auf die rechts liegende "Herings-Höhle" achten. Hier befindet in Stein geschlagen, die Inschrift "G. Herings Höhle 1899", und ein Pfeil weist uns die Richtung zu dem Eingang. Die Heringshöhle gehört zu den sogenannten Einsturzhöhlen und ist ca. 8 Meter lang. Über dem Eingang steht der entsprechende Hinweis "Eingang". Nachdem man in der teilweise künstlich erweiterten, leicht ansteigenden Höhle, wieder das Tageslicht erreicht, erblickt man einen in den Fels eingeschlagen Fisch.

Sie wurde nach Gustav Hering (1833-1904) aus Dorf Wehlen benannt, der die Heringshöhle erschlossen und allgemein zugänglich gemacht hat. Im Lohmener- und Wehleren Gebiet soll er, mit Erlaubnis der Forstbehörde, viele Wege ehrenamtlich eingerichtet und unterhalten haben [1].

Teufelskammer in den Teufelsschlüchten
Abstieg in die Teufelskammer

Nach den Besuch der Höhle setzen wir unseren Weg durch weitere, durch Felsstürze entstandene, enge Spalten fort bis wir nach wenigen Minuten die Hochfläche erreichen. Nach einem kurzen verschnaufen gehen wir am nächsten Wegweiser geradeaus. Der nach links abbiegende Weg würde uns zur Buschholzstrasse führen. Der Pfad führt uns durch einen Eichenjungbestand zum Abstieg in die Teufelskammer, die wir über steinerne Stufen und nach einer kleinen eisernen Brücke erreichen.

Nach einer eisernen Treppe haben wir unser Ziel erreicht. Die Teufelskammer hat eine Geologische Kostbarkeit aufzuweisen, die sich nur an wenigen Stellen der Sächsischen Schweiz beobachten lässt. Das sind die sogenannten Strudellöcher oder auch "Riesentöpfe" genannt. Man muss genau hinschauen um sie nicht zu übersehen. Sie befinden sich hinter der eisernen Treppe. Der erste liegt am Beginn der Treppe. Weiter unten liegen zwei weitere unmittelbar hintereinander. Ihre Entstehung verdanken sie in rotierenden Wasser befindlichen Kieseln die sich im Laufe der Zeit immer tiefer in den weichen Sandstein einarbeiten. Nicht weit von hier, im Zscherregrund, kann man unmittelbar neben dem Wanderweg einen wunderschönen Strudeltopf bewundern. An dieser Stelle befindet sich auch eine Informationstafel die deren Entstehung erläutert. Die Tafel wurde von der Verwaltung des Nationalparks Sächsische Schweiz angebracht.

Auch im Sommer fließt meist etwas Wasser durch die Teufelskammer was aber unterhalb dieser rasch im porösen Untergrund verschwindet. Im Frühjahr des Jahres 1923 kam es bei starken Niederschlägen zu schweren Verwüstungen im Gebiet bei denen auch Schäden an der eisernen Treppe in der Teufelskammer aufgetreten sind.

Nach dem Besuch der Teufelskammer wandern wir weiter an einer mit Moosen und Farnen bewachsenen Felswand. Im Frühjahr wachsen hier unter anderen Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Waldsauerklee (Oxalis acetosella) sowie Wechsel- und Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium- und oppositifolium).

Im sich weitenden Tal kommen wir schließlich wieder zum Ausgangspunkt des Rundweges, dem Eingang in die Teufelsschlüchte. Noch einige Minuten weiter und wir sind am Ausgangspunkt der Wanderung, dem Wehlgrund, angelangt.



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Literaturquellen: :

- [1] Der Höhlenführer, Elbsandsteingebirge: Höhlen der Sächsisch-Böhmischen Schweiz - Michael Bellmann


Letzte Änderung am 11.08.2021