Auf dem Weg von der Bastei zu den Schwedenlöchern lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Pavillonaussicht, die man von der Bastei kommend kurz vor der Ganshütte auf einem nach rechts abzweigenden Weg erreicht.
Nach etwa 100 Metern erreicht man einen Aussichtspunkt, der mit einem Eisengeländer gesichert ist. Von hier hat man einen herrlichen Blick in den Wehlgrund zur Bastei und zur Felsenburg Neurathen. Heute deutet nichts mehr darauf hin, dass an dieser Stelle einmal ein Pavillon gestanden hat.
Hermann König (1848- 1897) war Gründer und Besitzer des in Dresden bekannten Kaffeehauses „Cafe König“ auf der Johannisallee. Obwohl er ein weitgereister Mann war, zog es ihn immer wieder zur Bastei und ihrer Umgebung. Er war sehr um die Sauberkeit in seinem Lieblingswandergebiet bemüht, ließ immer wieder Wege säubern und in Ordnung bringen und wird als freundlicher und geselliger Mensch beschrieben.
König war auch Mitglied im Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz. Hier war er in den Sektionen Rathen und Dresden tätig.
Die schöne Aussicht von diesem kleinen Felsvorsprung und die Unbeständigkeit des Wetters brachten ihn auf die Idee, an dieser Stelle eine überdachte Schutzhütte zu errichten.
Der hölzerne Pavillon wurde im Juni 1893 von der Firma „Udluft & Hartmann“ aus Dresden errichtet. Über dem Eingang stand die Inschrift „H.K. 1893“.
Vor allem in den Anfangsjahren des Bergsteigens in der Sächsischen Schweiz war dieser Platz lange Zeit ein beliebter Rastplatz für Bergsteiger.
Die der Witterung ausgesetzten Holzkonstruktionen unterliegen einem langsamen, aber stetigen Verfall. So wird in der Zeitschrift "Über Berg und Tal" in der Ausgabe 12.1934 S.191 erwähnt, dass "... der Gebirgsverein den Königspavillon auf der kleinen Gans erneuert...“ Im Jahre 1967 wurde er von der Forstverwaltung wegen Baufälligkeit abgerissen [1].
Unterhalb des Pavillons befindet sich ein Kletterfelsen. Dieser Fels wurde am 18. Januar 1920 zum ersten Mal erfolgreich bestiegen. Der Erstbegeher Albert Rockmann gab dem Felsen den Namen „Pavillonwächter“ [4].
Hermann König ließ eine weitere, kleinere Schutzhütte errichten. Sie stand an einem Aussichtspunkt am Rande des Wehlgrundes in der Nähe des Zitronenkopfes. Sie wurde im Juli 1896 wie der „Königspavillon“ von der Firma „Udluft & Hartmann“ erbaut.
In der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Basteilubeläums wird dieser Ort als „Hermanns Ruhe“ bezeichnet "... In wenigen Minuten zu Hermanns Ruhe einem hohen Felsvorsprünge mit eine kleine offene Hütte mit drei Bänken“ [2].
Heute deutet außer Resten des ehemaligen Eisengeländers nichts mehr auf den einstigen Aussichtspunkt hin.
Hermann Krone starb am 21. Oktober 1897 im Alter von 50 Jahren und wurde auf dem Johannesfriedhof Tolkewitz in Dresden beigesetzt.
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- [1] Jürgen Schmeißer- Der kleine Wanderführer - Sächsische Schweiz
- [2] Oskar Lehmann, Richard Leukroth- Die Bastei in der Sächsischen Schweiz
- [3] Berg und Tal 1897 11 S. 428
- [4] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Klettergipfel_im_Rathener_Gebiet
Letzte Änderung am 09.01.2025 |