Der Tiedgestein am Basteiweg


Einleitung:

Rosenbettfels(Tiedgestein) um 1830
Rosenbettfels(Tiedgestein) um 1830

Wer sich auf dem von Touristen stark begangenen Basteiweg zwischen der Bastei nach Rathen befindet, dem ist ein kleiner Abstecher zur Tiedgeaussicht unbedingt zu empfehlen.

Der Zugang befindet sich gegenüber des Mönchs, einem bekannten Kletterfelsen, der von einer eisernen Mönchfigur gekrönt wird. Auf der Aussicht des Tiedge läd eine in Stein geschlagene Bank den Wanderer zum Verweilen ein. Die Aussicht bietet eine wunderschöne Sicht auf die Elbe, den Kurort Rathen die Weißen Brüche bis hinab nach Stadt Wehlen.


Wer war Tiedge?:


Der Dichter Christoph August Tiedge
Christoph August Tiedge

Der ursprüngliche Name lautet "Rosenbettfels" und leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort "rosz" ab, was man als "steil, jäh" übersetzen kann. Auch andere Bezeichnungen wie "Bacchus" und "Bürgermeister" wurden in der Vergangenheit für den Fels verwendet [2].

Seinen jetzigen Namen verdankt der "Tiedge" einer an der Nordseite befindlichen Inschrift. Hier steht in Stein geschlagen "Zur Erinnerung an Tiedge, den Sänger der Urania", und ist dem Dichter Christoph August Tiedge (1752 - 1841) gewidmet. Die Einmeißlung erfolgte im Jahre 1855 auf Initiative der 1842 gegründeten "Tiedge-Stiftung".

Tiedge lebte auch eine Zeitlang in Halle, wo er unter anderem mit Christian August Gottlob Eberhard befreundet war, der die Bastei, unter dem Pseudonym Ysop Lafleur , in dem Buch "Ysop Lafleurs sämtliche Werke oder meiner Herrschaft und meiner Wenigkeit romantische Reise in die sächsischen Sandsteingebirge an der Elbe" allgemein bekannt gemacht hat.

Tiedke brachte es nicht zu so viel Ruhm und Anerkennung wie andere Dichter und Poeten seiner Zeit. Einzig sein Werk "URANIA" (1801) hinterließ zur damaligen Zeit bei vielen Menschen einen nachhaltigen Eindruck. Bei der "URANIA" handelt es sich um eine poetische Abhandlung der Kant'schen Philosophie.

Erwähnenswert ist seine enge Beziehung zu seiner langjährigen Freundin und Lebensgefährtin, der Dichterin und Schriftstellerin Elisa von der Recke . Beide liegen zusammen auf dem Dresdner inneren Friedhof begraben. Ferner stand er in Verbindung mit Ludwig van Beethoven, der unter anderen das aus der Urania stammende Gedicht, "An die Hoffnung" vertont hat.



Wissenswertes:

Der Tiedge (historische Aufnahme)
Der Tiedge

Sandstein ist ein weiches Gestein und unterliegt einer raschen Verwitterung. Schon um 1850 soll es am Tiedge, durch Untermauerung vom Absturz gefährdeter Stellen, zu ersten Erhaltungsarbeiten gekommen sein [4]. Andere Quellen [2], sprechen vom Baujahr 1881. In der Zeitschrift "Über Berg und Tal" steht dazu folgendes: "... Da auf Grund der Stiftungsstatuten dieser Felsen und seine Umgebung als Tiedge- Denkmal "stets sorgsam zu unterhalten ist," und es kein anderes Mittel gab, dem Einsturze des Felsens vorzubeugen, das Stiftunggskomitee eine Untermauerung des Felsens ausführen lassen". Die Kosten für diese Arbeiten betrugen 2424,5 Mark [5].

Nicht nur Wanderer sind von diesen imposanten Stein beeindruckt auch als beliebter Kletterfelsen wird er von Bergsteigern gern bestiegen. Besonders der "alte Weg" in der Südseite des Felsens stellt eine besondere Heraufforderung auch für versierte Bergsteiger dar. Er hat den Schwierigkeitsgrad VIIb, und wurde erstmals im Jahre 1909 von Karl Ullrich und Kurt Ullrich, F. Massak, H. Irmscher erstiegen [4].


Am Tiedge befindet sich auch der Ausgangspunkt auf die Rahm-Hanke, einen schmalen nicht ungefährlichen Bergpfad. Er führt unterhalb der Bastei unterhalb, und endet am Wartturm.





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Interessante links :

- Lebenslauf Christoph August Tiedge (Wikipedia)

- Lebenslauf Christoph August Tiedge (Wikisource)

- Biographie- Christoph August Tiedge

- Das Buch - "URANIA- über Gott,Unsterblichkeit und Freiheit ... "


Literaturquellen:

-[1] Richard Vogel- Werte unserer Heimat (Gebiet Königstein)

-[2] Hans Werner Rumpf - Rathewalde "Die Sächsische Schweiz von A bis Z"

-[3] Klettern und Naturschutz in der Sächsischen Schweiz (Nationalparkseite)

-[4] Klettern und Naturschutz

-[5] "Über Berg und Tal" 5.1882


Letzte Änderung am 04.11.2021