Wartturm


Einleitung:

Das die einmalige und viel berühmte Felsenwelt der Sächsischen Schweiz, einem ständiger Verfall unterliegt, ist allgemein bekannt. Wenn man sich auf der Basteiaussicht befindet und Elbabwärts in Richtung Stadt Wehlen schaut, fällt einen sofort ein Fels mit einer hellen Stelle auf, der Wartturm.

Der Wartturm vor dem Felssturz
Wartturm vor dem Felssturz

Die Erklärung hierfür liegt in einem spektakulären Felssturz der sogar in dem Seismologischem Observatorium in Berggießhübel registriert wurde.

Noch heute zeugen, in der näheren Umgebung des Wartturms, zahlreiche eingeschlagene Jahreszahlen und Reste künstlicher Steiganlagen vom ehemaligen Weg auf die Bastei.

Der Vorfall ereignete sich am 22. November 2000, dem Buß- und Bettag, als um die Mittagsstunde die gesamte Ostseite des Wartturms mit lautem Getöse zu Tale stürzte. Vom den etwa 400 Kubikmetern Sandstein mit einem Gewicht von ca. 800 Tonnen blieb nur Sand übrig. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand verletzt. Kletterer auf dem Weg zu eben diesen Turm beobachteten das seltene Naturschauspiel aus nächster Nähe und konnten froh sein, nicht den früheren Zug genommen zu haben.

Der Wartturm nach dem Felssturz
Wartturm nach dem Felssturz
(Blick von der Bastei)

Eine Bergsteigerhütte am Fuße des Massivs wurde um 10 Meter verfehlt. Außer einigen zerbrochenen Fensterscheiben und der Zerstörung eines außen stehenden Toilettenhäuschens waren keine Schäden zu beklagen.

Von Geologen werden drei Kategorien unterscheiden: Von Steinschlägen wird gesprochen, wenn das herunterfallende Material etwa die Größe von Fußbällen hat. Bei Felsstürzen erreichen die Steine die Größe von Autos. Noch größere Abbrüche werden als Bergstürze bezeichnet.

Auf Herabstürzende Steine und Felsen müssen Wanderer in der Sächsischen Schweiz immer gefasst sein. Jedes Jahr kommt es zu zahlreichen, mehr oder weniger spektakulären, Gesteinsabbrüchen die in einer Datenbank gespeichert werden. Erinnern möchte ich an den Felssturz in den Schwedenlöchern am 27. Mai 2012 bei dem mehrere Personen verletzt wurden.

Durch die Hoffkluns, dem jetzigen Eisenbahnergründel, und am Wartturm vorbei, führte ein alter Aufstieg zur Bastei. Diesen Aufstieg nutzte in den Entdeckerjahren der Sächsischen Schweiz der berühmte Lohmener Pfarrer Carl Heinrich Nicolai. Dies war vor dem Bau des Aufstiegs durch den Wehlgrund und die Vogeltelle der wichtigste Zugang auf den berühmten Aussichtfelsen.






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Interessante links :

- Seismologisches Observatorium Berggießhübel

- Carl Gustav Carus und der Wartturm SSI Heft 19


Letzte Änderung am 21.06.2013