Gautschgrotte


Gautschgrotte

Wo befindet sich die Gautschgrotte?

Wer den, hoch über dem Polenztal gelegenen Halbenweg entlangwandert, kann die Gautschgrotte nicht verfehlen. Sie befindet sich zwischen den beiden bekannten und gern bestiegenen Kletterfelsen des "Kleiner- und Großer Halben". An der Gautschgrotte führen neben dem, mit einem grünen Strich, markierten Weg noch zwei weitere separat markierte Wanderwege vorbei. Das sind zum einen der "Hohnsteiner Lehrpfad" und zum anderen der "Malerweg". Wer nicht Ortskundig ist, kann auf die Karte von Böhm zurückgreifen.

Die Gautschgrotte im Winter 2012
Gautschgrotte im Winter 2012

Früher "das kaltes Loch" genannt, ist die Gautschgrotte eine durch überhängende Felswände gebildete Grotte. An einem Quellhorizont an der Oberkante, tritt je nach Niederschlag, unterschiedlich viel Wasser aus. In kalten und feuchten Wintern kann sich so ein riesiger Eiszapfen bilden, der vom Grund der Grotte bis zu deren Oberkante reicht. Früher war die Gautschgrotte aus Sicherheitsgründen, in der Winterzeit, gesperrt. Das letzte Mal konnte im Winter 2012 das interessante Naturschauspiel beobachtet werden.

Dieser faszinierende Ort wurde vom "Gebirgsverein für die sächsische Schweiz" ausgewählt, um 1881 den sich um die Geschichte des Gebietes verdient gemachte Dresdner Rechtsanwaltes und Heimatforschers Carl (auch Karl) Friedrich Constantin Gautsch, durch eine Gedenktafel zu würdigen.

Leider ist keine Zeichnung oder ein Foto der Gedenktafel mehr auffindbar, nur die Stelle an der sich die Tafel ehemals befand, ist noch heute deutlich sichtbar.

Gautschgrotte aktuell - Winter 2016/17:

22. Januar 2017:

Die Gautschgrotte im Winter 2012
Gautschgrotte am 22.01.2017


Auch wenn dieses Jahr wieder Frost und niedrige Temperaturen herrschen, hat sich in der Gautschgrotte bis jetzt noch kein großer Eiszapfen gebildet. Eine Wanderung über den Halbenweg lohnt sich aber auf jeden Fall.

An vielen Stellen des Wanderweges befinden sich herrliche Eisgebilde. Meist Galerien aus Eiszapfen mit gelber und orangener Färbung.

Gautschgrotte aktuell - Winter 2016/17:

12. Januar 2017:

Die Gautschgrotte im Winter 2012
Gautschgrotte am 12.01.2017
Die Gautschgrotte im Winter 2012
Eiszapfen am Halbenweg

Wer war Karl Gautsch?

Gautsch wurde 27. Juni 1810 in Simselwitz, bei Döbeln geboren und verstarb am 12. Dezember 1879 in Dresden. Im Dresdner Stadtteil Blasewitz, wurde ein Weg, der "Gautschweg", nach ihm benannt.

Karl Gautsch war Mitglied des "Gebirgsverein für die sächsische Schweiz" und weiterer Organisationen und Heimatverbände wie zum Beispiel des "Vereins für die Geschichte und Topographie Dresdens" und des "Freiberger Altertumsvereins". Bis zu seinem Tod war er verantwortlicher Redakteur von "Ueber Berg und Thal" der Verbandszeitschrift des Gebirgsvereins.

Gautsch erkannte schon frühzeitig die Bedeutung einer Sammlung von Gemälden, Kupferstichen, Holzschnitten, Lithographien und Photographien. Das Ziel war die möglichst lückenlose Dokumentation der Entwicklung von Natur und Landschaft und ihrer Veränderungen.

Die Sammlung des Gebirgsvereines befand sich über viele Jahrzehnte im Stadtmuseum von Pirna. Nach Ende der Restaurierung des Schlosses Sonnenstein, im Dezember 2011, wurde das Archiv des Gebirgsvereins dorthin verlagert.

Gautschgrotte-Gedenktafel
Gedenktafel

Karl Gautsch hat mehrere Bücher und Artikel verfasst:

das wohl bekannteste "Aelteste Geschichte der sächsischen Schweiz nebst den frühesten topographischen Nachrichten", ist im Jahre 1880 (Nach seinem Tode,) im Verlag von Friedrich Axt in Dresden erschienen. Dazu durchforstete Gautsch zahlreiche Archive und Büchereien, und fand neue bisher noch nicht bekannte Papiere und Urkunden.

Weitere Artikel bzw. Bücher:
- "Die Exulanten. Eine erzgebirgische Dorfgeschichte (1857)"
- "Einladung zur Unterzeichnung auf eine neue Zeitschrift für sächsische Geschichte und Alterthumskunde" 1842
- "Schloss Reinsberg" 1877.

Interessantes:

Nach der Machtübernahme durch die Faschisten fand in der Gautsch-Grotte eine illegale Bezirkskonferenz der KPD Sachsen statt, um das weitere Vorgehen der Partei gegen die neuen Machthaber abzustimmen [2].






 Seitenanfang


Interessante links :

- "Aelteste Geschichte der sächsischen Schweiz nebst den frühesten topographischen Nachrichten" - von Karl Gautsch


Literaturquellen:

-[1] Richard Vogel- Werte unserer Heimat (Gebiet Königstein)

-[3] "Der Neue Sächsische Bergsteiger" Ausgabe 2/2016


Letzte Änderung am 23.01.2017


Impressum